Die für das neue Bezirksgericht vorgesehenen Nutzungen werden in einem zwei- bis viergeschossigen Gebäude zusammengefasst, welches als skulpturaler Baukörper in Erscheinung tritt. Die kraftvolle Setzung entlang der Hangkante verankert das Haus im Terrain und sorgt für einen aus der Ferne wahrnehmbaren Auftritt als öffentliches Gebäude. Gleichzeitig schafft die Kubatur über die Aufnahme umgebender Höhen den Brückenschlag zur baulichen Umgebung. Das gestaffelte Volumen des Neubaus bricht den Massstab seiner Typologie, sortiert die Nutzungen und führt zu einer harmonischen Einpassung in das Ortsbild.
Die Strukturierung des Grundrisses als U-Form orientiert sich im Süden an den Höhenlinien der Böschung und artikuliert auf der nördlichen Ebene eine klare Adresse für den Haupteingang. Über die Gerichtshausstrasse oder die Aussentreppe entlang der westlichen Parzellengrenze gelangen die Besucher auf einen Vorplatz, welcher dem Gebäude als angemessener und teilweise überdachter Ankunftsbereich dient und zugleich für die oberirdischen Parkplätze genutzt wird.
Über dem betonierten Sockelbereich des Neubaus ruht eine Holzfassade, welche durch flächige Paneele und ein feingliedriges Netz von vertikalen und horizontalen Elementen in Naturtönen gebildet wird. Die handwerkliche Fassadengestaltung widerspiegelt den strukturellen und auf einem Raster basierenden Aufbau des Gebäudes. Die ausgeprägte Tektonik der Bauteile sorgt zudem für eine vielschichtige Erscheinung mit einer räumlichen Tiefe und einem lebendigen Schattenspiel. Gleichzeitig verleiht die wertige Fassadenausgestaltung dem Neubau einen Grad an Präsenz, die seiner Stellung als Gemeinnutzung Ausdruck verleiht.
Die innere Welt des neuen Bezirksgerichtes ist auf eine klare Organisation und Wegführung ausgerichtet. Nach dem Eingangsbereich mit der Personenvereinzelung betreten die Besucher eine grosszügige Erschliessungszone, welche fliessend in als Nischen ausgebildete und sich zum Aussenraum öffnende Wartebereiche übergeht. Diese werden jeweils von zwei Besprechungszimmern flankiert. Die mit Parkett und Holztäfer ausgekleideten Gerichtssäle sind zwischen die Warte- und Besprechungszonen gespannt und strahlen im Gegensatz zur hell gestalteten Erschliessung eine introvertiertere Stimmung aus.
Die Organisation der drei Obergeschosse, welche die interne Zone aufnehmen, folgt einem einfachen Aufbau und basiert auf dem gleichen Wegsystem wie das Erdgeschoss. Die Erschliessung ist mit Aufenthaltsbereichen versehen und funktioniert als Zone für informelle Treffen. Gleichzeitig sind Öffnungen zwischen den Geschossen geplant, welche eine Kommunikation zwischen den Ebenen ermöglichen. Die Büroräume sind entlang der Fassaden angeordnet. Den einfach anpassbaren Raumstrukturen liegt ein erprobtes Rastermass zugrunde, was eine Reaktion auf unterschiedliche Nutzungsanforderungen und eine Flexibilität für den raumbildenden Ausbau gestattet.
Hinwil
Offener Projektwettbewerb
Kanton Zürich